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Ein Ausflug in das virtuelle Museum über die Migration

Stell dir vor, du kommst in ein fremdes Land, um dort für einige Zeit zu leben und zu arbeiten? Welche Hoffnungen trägst du in dir? Wie wird es dir wohl im Alltag ergehen – bei der Arbeit, mit den Kollegen:innen, auf dem Amt oder beim Einkaufen?

Der Verein DOMiD e.V. – Dokumentationszentrum und Museum über die Migration in Deutschland – hat vor drei Jahren einen virtuellen Rundgang über die Migrationsgeschichte von 1945 – 2018 in Deutschland gestaltet.

Screenshot aus dem Projektblog des virtuellen Museums

„Der Verein wurde 1990 von Migrant:innen gegründet und verfügt über die bundesweit größte Sammlung von Objekten und Zeugnissen, die die vielfältige Geschichte der Migration in Deutschland dokumentieren.“

https://domid.org/ueber-uns/

Mit seiner Arbeit in der Forschung und in der Öffentlichkeit wirkt der Verein darauf hin, die Geschichten von Migrant:innen in die offizielle Geschichtserzählung einfließen zu lassen.

In einem virtuellen Rundgang kann man viele dieser Lebensgeschichten und Erfahrungen nachfühlen. Dafür läd man sich von dem Verein eine Software herunter (s.u.). Es gibt neun thematische Gebäude, die teilweise begehbar sind. Diese Orte weisen Hotspots auf, hinter denen sich die Ausstellungsstücke verbergen. Die Geschichten der Migrant:innen nach Ost- und Westdeutschland werden in drei Zeitebenen unterschieden:

  • 1945 bis 1973, (dem offiziellen Anwerbestopp (bpb) von Arbeiter:innen aus dem Ausland nach dem zweiten Weltkrieg)
  • 1973 bis 1989, (dem Fall der Berliner Mauer)
  • 1989 bis 2018
Pressebild | Archiv/Sammlung | Motiv mit Fotodias, Foto und Handschuhen

(Foto: Dietrich Hackenberg/ DOMiD-Archiv, Köln)

Zahlreiche Ausstellungsstücke und Objekte wurden digitalisiert, mit Texttafeln historisch eingeordnet und können von allen Seiten virtuell erkundet werden. Ein Counter hilft dabei die Übersicht zu behalten, ob man alles entdeckt hat. Weiterhin lassen sich viele Audiobeiträge und Videos abspielen. Auch die Texttafeln kann man sich vorlesen lassen. Tatsächlich ist die Ausstellung so umfangreich, um mehrere Nachmittage damit zu verbringen. Die unterschiedlichen Gebäude und Zeitebenen erlauben es, bei jedem Besuch der virtuellen Ausstellung eigene Schwerpunkte zu setzen.

Eine VR-Brille ist nicht zwingend erforderlich! Auf der Downloadseite [1] kann man die Software für Win/Mac und Android kostenlos herunterladen. Technisches Vorwissen ist kaum erforderlich.

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[1] Download der Software: https://virtuelles-migrationsmuseum.org/download/, letzter Abruf: 4.4.2021.