Archiv des Autors: Ingo Balzereit

Über Ingo Balzereit

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„It’s not easy being green“

… hat Kermit der Frosch einst gesungen.

Ist die Umweltbewegung gescheitert, den Klimawandel aufzuhalten? Sind Anführer der Klimabewegung von ihrem Weg abgekommen oder haben sich von Großkonzernen für eine trügerische Grüne Energie einspannen lassen?

Am 21.04.2020 hat Micheal Moore (WP) mit Planet of the Humans einen neuen Dokumentarfilm auf Youtube veröffentlicht.

Jeff Gibbs, Autor, Produzent und Regisseur des Films, zeichnet darin ein düsteres Bild von der Zukunft und fragt, ob die Menschheit den Klimawandel überhaupt noch stoppen kann, wenn wir nicht radikal unsere Lebensweise ändern.

“[W]e are losing the battle to stop climate change because we are following environmental leaders, many of whom are well-intentioned, but who’ve sold out the green movement to wealthy interests and corporate America.”

– Jeff Gibbs, aus dem Pressematerial.

Ich nehme den Film auch als Anstoß, mich über die Energiegewinnung aus nachwachsenden Rohstoffen und ihrer Klimaverträglichkeit kundig zu machen.

Den Film verschenken Moore und Gibbs, bitten aber um eine Spende.

Update vom 3.5.2020

Mittlerweile ist harsche Kritik an der Machart, der Polemik und der Aussichtslosigkeit des Filmes formuliert worden. Die Kritik umfasst, dass Vertreter*innen der Umweltbewegung vorgeführt werden oder die Darstellung von Fakten über grüne Energiegewinnung verkürzt ist. Die Tageszeitung (TAZ) hat in einem Artikel „Kapitalismuskritik mit Fake-Facts“ vom 3.5.2020 die wesentlichen Punkte zusammengetragen.

In dem Artikel bezieht sich die Taz auf einen Faktencheck der Website Films for Action. Timmon Wallis kommt hier, „Skepticism Is Healthy, but Planet of the Humans Is Toxic“, zu dem Fazit, dass der Film „giftig“ für die Bemühungen der internationalen Umweltbewegung sei, weil Moore und Gibbs keine Perspektive nach vorn anböten, obwohl dringlicher Handlungsbedarf für die Erreichung von Klimazielen in den nächsten 10 Jahren bestehe.

Statusupdate der Seite November 2019

Es ist offensichtlich: Die letzten Beiträge liegen über ein Jahr zurück und auch die Sammlung der Informationsstellen stagniert. Außer Sicherheitsupdates und Hausmeistertätigkeiten im Hintergrund ist hier nicht viel geschehen.

Zunächst ist das Blog aus dem Antrieb entstanden, sich mit der Software WordPress zu beschäftigen und sich eigenständig zu erschließen. Das heißt jedoch nicht, dass keine Ideen für weitere Beiträge bestünden. Allein die Zeit für die Recherche und ihre Ausformulierung fehlt. Daher soll dieses Blog zunächst als inaktiv gesehen werden.

Die Site wird weiterhin als persönlicher Anlaufpunkt online bleiben. Damit ist sie quasi ein eigener Telefonbucheintrag im Internet. Wenn das Blog fortgesetzt wird, dann werden keine kleinteiligen Beträge über das Tagesgeschehen erscheinen. Neue Beiträge sollen langfristige Entwicklungen skizzieren, die von zeitloser Relevanz sind.

Filmtipp | Bulkland (2015)

Was haben ein australischer Plüsch-Koala, elektrische Weihnachtsmänner und Plastik-Vuvuzelas aus dem Ein-Euro-Laden gemeinsam? Wir kaufen sie, weil sie billig sind, weil sie als Scherz gemeint sind, weil wir sie nur für kurze Zeit brauchen. Uns kümmern diese Objekte nur selten. Und genauso schnell wie wir sie gekauft haben, ersetzen wir sie, weil sie … naja … billig sind. Und wenn wir ganz genau hinsehen, entdecken wir vielleicht ein kleines Schildchen mit der Aufschrift: „Made in China“

Erstaunlich genug, dass das einzelne Ding tausende Kilometer per Schiff zurückgelegt hat. Noch erstaunlicher: In vielen Fällen kommen die Sachen aus einem einzigen Ort, dem Futian Market in Yiwo, Provinz Zhejiang.

Die Filmemacher Daniel Whelan (Twitter) und Tobias Anderson Akerblom besuchen in der Doku Bulkland den riesigen Gebäudekomplex des Yiwu International Trade Market (Futian Market). Mit der Unterstützung der Politik ist hier seit den 80ern der größte Umschlagplatz für Wholesale entstanden. Im Grunde ist es eine gigantische Shopping Mall auf fünf Etagen mit 62.000+ kleinen Ständen. Großkunden und Aussteller setzen an diesem Ort Milliarden Doller um und befüllen weltweit Ein-Euro-Läden mit billigem Ramsch.

Whelan und Akerblom sprechen über sechs Wochen mit den Ausstellern und deren Familien auf der einen Seite, mit Einkäufern auf der anderen. Dabei entdecken sie, dass der gegenwärtige Preisdruck Chinesische Arbeiter in Bedrängnis bringt. Es gelingt ihnen immer weniger, mit dem wenigen Geld trotz langer Arbeitstage auszukommen. Werden ihre Produkte mittelfristig teurer oder ganz aus dem Handel verschwinden?

Man bekommt den Film für ein paar Euro u.a. bei Amazon im Verleih bei dem VOD Vertrieb Journeyman Pictures. Zu DRM liegen derzeit keine Informationen vor. Allerdings könnt ihr dort auch eine Vorführ-Lizenz (und DVD) für euer lokales Kino oder für eine Veranstaltung erwerben.

Titel Bulkland
Erscheinungsdatum 26.02.2016 (gedreht in 2015)
Dauer 58 Minuten
Sprache OmU (Englisch)
Produzent Daniel Whelan / Tobias Akerblom